Ein Film, der mit dem Satz “Big Al hat einen riesigen Schwanz” beginnt, geht ein großes Risiko ein. Denn auf der einen Seite lacht man sich kaputt über die extrem echte und drastische Sprechweise der Darsteller, auf der anderen Seite wird man dann plötzlich mitten im Film mit einer unglaublich schockierenden Verprügelungs-Szene konfrontiert, dass einem so richtig das Lachen im Hals stecken bleibt. Der Film schwankt stark zwischen augenzwinkernden Dialogen und brutalstem Realismus. Und dass Gary Lennon bei Kaliber 45 zum ersten Mal auf dem Regiestuhl sitzen durfte, kann man dadurch fast sehen – denn wie bei begabten Jungtalenten üblich, sprudelt der Film auch noch nur so mit kreativen Ideen über. Da sind die urkomischen Interview-Einlagen, während welcher die Darsteller direkt den Zuschauer ansprechen und Hintergrundinformationen zu Big Al und Kate geben, da sind die feinen Details von Big Als Verhalten…
Lennon hat nicht nur ein tolles Drehbuch geschrieben, er hat auch einen feines Gespür für Komik und Realismus. Noch etwas ungeschliffen, aber es ist auf jeden Fall da. Somit ist .45 ein solides Drama, an der einen und anderen Stelle noch etwas zu unharmonisch, aber definitiv sehenswert.
Jakob Montrasio
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